Neues Sturmgewehr G95 für Bataillon 122

Das Panzergrenadierbataillon 122 ist der erste Verband des Deutschen Heeres, der offiziell mit dem neuen Sturmgewehr G95 ausgerüstet wird. Rund 300 Exemplare treffen Anfang Dezember 2025 in Grafenwöhr ein und markieren einen zentralen Modernisierungsschritt der Bundeswehr. Die hochrangige Übergabe unterstreicht den Stellenwert des G95 als Nachfolger des G36. Mit verbesserter Präzision, hoher Zuverlässigkeit und modularer Ausstattung setzt das neue System Maßstäbe und soll langfristig in großer Stückzahl eingeführt werden.

Neues Sturmgewehr G95 für Bataillon 122
Neues Sturmgewehr G95 für Bataillon 122

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Panzergrenadierbataillon 122 erhält als erster Heeresverband rund 300 G95-Sturmgewehre.
  • Die Übergabe findet am 4. Dezember 2025 auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr statt.
  • Das G95A1 basiert auf dem HK416 A8 und wird in zwei Varianten beschafft: Standard und Kurzversion.
  • Insgesamt sollen über 118.000 Exemplare des G95A1 und KA1 in die Truppe gelangen.
  • Die Einführung ist entscheidend, da Bataillon 122 ab 2026 der neuen Panzerbrigade 45 in Litauen zugeordnet wird.

Was bedeutet die Einführung des G95 für das Panzergrenadierbataillon 122?

Die Einführung des G95 bedeutet, dass das Panzergrenadierbataillon 122 als erster Verband des Heeres ein modernes, präzises und hochmodulares Sturmgewehr erhält. Die rund 300 neuen Waffen verbessern die Einsatzfähigkeit deutlich und sind ein zentraler Schritt in der Modernisierung der Bundeswehr.

Technische Vergleichstabelle der G95-Varianten

Variante Basisplattform Lauflänge Optik Verwendung
G95A1 (Standard) HK416 A8 16 Zoll / 406 mm ELCAN Specter DR (1–4x) Allgemeine Truppe / Heer
G95 KA1 (Kurz) HK416 A8 14,5 Zoll / 368 mm ELCAN Specter DR (geplant) Infanterie, enge Räume
G95K HK416 A7 14,5 Zoll / 368 mm EOTech EXPS 3-0 NV KSK
Behördenvariante G38K HK416 A5 k. A. unterschiedliche Optiken Behörden
Behördenvariante G38C HK416 A5 11 Zoll / 228 mm unterschiedliche Optiken Behörden
Kampfschwimmer-Version HK416 A7 14,5 Zoll / 368 mm Aimpoint Rotpunkt Kampfschwimmer
Lesen Sie auch:  Panzerabwehr der Bundeswehr

Die Bedeutung der Ausstattung für das Panzergrenadierbataillon 122

Die Ausstattung des Panzergrenadierbataillons 122 mit dem G95 stellt einen entscheidenden Moment für das Heer dar. Das Bataillon erhält als erster Verband rund 300 neue Gewehre. Das stärkt die Einsatzbereitschaft spürbar. Die Wahl dieses Verbandes hängt auch mit seiner zukünftigen Rolle innerhalb der neuen Panzerbrigade 45 in Litauen zusammen.

Die hochrangige Präsenz bei der Übergabe zeigt die strategische Relevanz der Modernisierung. Für die Soldatinnen und Soldaten bedeutet das neue Sturmgewehr eine erhebliche Verbesserung im täglichen Dienst. Die gesteigerte Präzision erleichtert das Wirken auf mittleren Distanzen. Die erhöhte Zuverlässigkeit steigert die Sicherheit im scharfen Schuss. Dazu kommt die modulare Bauweise, die im Einsatz große Vorteile bietet.

Die offizielle Übergabe am 4. Dezember 2025

Die symbolische Übergabe findet in Grafenwöhr statt, einem der wichtigsten Truppenübungsplätze Deutschlands. Dort werden die ersten Waffen an das Bataillon überreicht. Anwesend sind hochrangige Vertreter des Heeres und des Verteidigungsministeriums. Generalleutnant Heico Hübner betont die Bedeutung für die Modernisierung der Streitkräfte.

Auch Vizeadmiral Carsten Stawitzki und Brigadegeneral Stefan Wind nehmen teil. Ihre Teilnahme zeigt die Relevanz des Programms für die gesamte Bundeswehr. Durch die frühe Übergabe kann das Bataillon bereits vor der Verlegung nach Litauen mit dem G95 üben. Damit entsteht ein wichtiger zeitlicher Vorsprung. Die frühe Einweisung der Soldaten verbessert den Umgang mit der neuen Technik.

Der Beschaffungsprozess von 2017 bis 2023

Die Einführung des G95A1 ist das Ergebnis eines langen und komplexen Vergabeverfahrens. Der Startschuss fiel bereits 2017 mit einem europaweiten Auswahlprozess. Dieser war notwendig, um Transparenz und Wettbewerbsneutralität sicherzustellen. Verschiedene Hersteller reichten Angebote ein. Der Beschaffungsablauf war von Verzögerungen geprägt, unter anderem durch Nachprüfungsverfahren.

Lesen Sie auch:  Neue Armeepistole: SIG Sauer P320 kommt für Schweizer Armee

Erst 2023 wurde die Vergabe rechtskräftig abgeschlossen. Der Auftrag ging an Heckler & Koch, das bereits Erfahrung mit Vorgängermodellen besitzt. Im Mai 2025 folgte der erste offizielle Beschaffungsauftrag für die Serienproduktion. Damit ist die Grundlage für die breite Einführung des Systems geschaffen. Das zeigt, wie langfristig die Rüstungsplanung inzwischen angelegt ist.

Technische Eigenschaften des G95A1 und seiner Varianten

Das G95A1 basiert auf dem HK416 A8 und verfügt über eine leicht veränderte Konstruktion gegenüber dem G95K. Die Anpassungen betreffen unter anderem Bedienelemente, Materialien und Ergonomie. Die Standardversion besitzt einen 16-Zoll-Lauf, während die Kurzversion KA1 mit 14,5 Zoll etwas kompakter ausfällt. Auch Behördenvarianten existieren auf Basis des HK416 A5.

Die Modularität ermöglicht verschiedene Anbauteile für unterschiedliche Einsatzprofile. Beim G95A1 nutzt die Bundeswehr künftig das ELCAN Specter DR. Das Visier ermöglicht eine Vergrößerung zwischen eins und vierfach und verbessert damit die Zielgenauigkeit. Eine mechanische Notvisierung bleibt dennoch vorhanden. Diese dient als Backup, falls elektronische Systeme ausfallen. Das steigert die Ausfallsicherheit des Systems.

Optiken, Anbaugeräte und Unterschiede zu Spezialkräfte-Modellen

Ein besonderer Fokus liegt auf den Zieloptiken. Während das KSK das G95K mit EOTech-Visier nutzt, setzen Kampfschwimmer auf Aimpoint. Diese Systeme sind auf Spezialkräfteanforderungen abgestimmt. Das Heer erhält beim G95A1 stattdessen das ELCAN Specter DR. Das Gerät ist robust und flexibel und eignet sich für unterschiedliche Distanzen.

Die Integration des ELCAN führte jedoch zu Verzögerungen im Projekt. Verschiedene Schnittstellen mussten angepasst werden. Dennoch bietet das System klare Vorteile im Gefecht. Die modulare Bauweise erlaubt die Aufnahme weiterer Anbauteile. Dazu gehören Lampen, Laser, Griffe oder Schalldämpfer. Die Vielzahl der Optionen macht das G95 deutlich vielseitiger als das ältere G36.

Lesen Sie auch:  Neue Armeepistole: SIG Sauer P320 kommt für Schweizer Armee

Geplante Gesamtbeschaffung und mögliche Skalierung

Die Bundeswehr plant den Kauf von insgesamt 118.718 Gewehren der Varianten G95A1 und KA1. Diese Zahl basiert auf dem aktuellen Personalumfang. Da die Verteidigungsstärke bis 2030 auf 460.000 Soldatinnen und Soldaten steigen soll, kann sich die Beschaffungsmenge weiter erhöhen. Selbst dann wird das G36 teilweise noch genutzt, da der Austausch in Wellen erfolgt.

Die Einführung des G95 ist daher ein langfristiges Großprojekt. Die breite Ausstattung wird mehrere Jahre dauern. Logistikketten und Ausbildung müssen parallel organisiert werden. Für die Truppe bedeutet die Modernisierung eine deutliche Professionalisierung. Das G95 soll im gesamten Heer Standard werden. Das steigert Interoperabilität und Einsatzfähigkeit.

Fazit

Die Einführung des G95 im Panzergrenadierbataillon 122 markiert den Start einer neuen Ära für das Deutsche Heer. Das moderne Sturmgewehr bietet mehr Präzision, eine robuste Konstruktion und eine flexible Ausrüstung für unterschiedliche Einsatzszenarien. Damit erhält die Truppe ein System, das den Anforderungen der kommenden Jahre entspricht. Durch die frühe Ausstattung des Bataillons entsteht ein klarer Vorteil mit Blick auf die neue Panzerbrigade 45 in Litauen. Das G95 steht damit sinnbildlich für die Modernisierung der Bundeswehr.

Klicke, um diesen Beitrag zu bewerten!
[Gesamt: 1 Durchschnitt: 5]

Mehr anzeigen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"