Polen kauft 180 neue K2-Panzer

Polen erweitert seine Panzerflotte deutlich und bestellt weitere 180 Kampfpanzer des Typs K2 Black Panther aus Südkorea. Die Entscheidung wurde am 11. Juli 2025 bekannt gegeben und verstärkt ein bereits laufendes Großprojekt, das langfristig eine Flotte von insgesamt 1.000 K2-Panzern vorsieht. Die neue Tranche umfasst neben den Kampfpanzern auch 80 Unterstützungsfahrzeuge und ist Teil eines weitreichenden Rüstungsabkommens mit Südkorea. Zugleich zeigt die Entscheidung, dass die geplante polnische Produktion der modernisierten K2PL-Version ins Stocken geraten ist – ein Hinweis auf technische und industrielle Herausforderungen im Hintergrund.

Polen kauft 180 neue K2-Panzer
Polen kauft 180 neue K2-Panzer

Das Wichtigste in Kürze

  • Polen bestellt weitere 180 K2 Black Panther bei Hyundai Rotem.
  • Insgesamt sollen 1.000 K2 beschafft werden, davon 820 als K2PL.
  • Aufgrund von Kapazitätsproblemen entstehen zunächst nur 60 K2PL in Polen.
  • Die Bestellung beinhaltet zusätzlich 80 Unterstützungsfahrzeuge.
  • Die Kosten sollen rund 5,5 Milliarden Euro betragen.

Warum beschafft Polen weitere 180 K2 Black Panther?

Polen ordert 180 zusätzliche K2-Panzer, um seine Panzertruppen schnell zu modernisieren und den ursprünglich geplanten Stückzahlen näherzukommen. Gleichzeitig verzögern fehlende Produktionskapazitäten und Streit über Technologietransfer die lokale Fertigung des K2PL, sodass kurzfristig erneut Panzer direkt aus Südkorea bezogen werden.

Polens neue Bestellung: 180 weitere K2 für die Modernisierung

Polen hat seine zweite große Bestellung für den südkoreanischen Kampfpanzer K2 Black Panther offiziell bestätigt. Die neuen 180 Fahrzeuge erweitern die bereits 2022 bestellte erste Tranche derselben Größe. Diese Panzer sollen laut ursprünglicher Planung bis Ende 2025 die 16. Mechanisierte Division vollständig ausstatten.

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Die Entscheidung zeigt, wie zentral die K2-Beschaffung für die polnische Verteidigungsstrategie geworden ist. Zudem signalisiert sie ein langfristiges Engagement im militärisch-industriellen Austausch mit Südkorea. Bemerkenswert ist, dass auch 80 Unterstützungsfahrzeuge enthalten sind, die das Gesamtpaket vervollständigen. Schätzungen südkoreanischer Medien zufolge liegt der Wert der Bestellung bei etwa 5,5 Milliarden Euro.

Warum der K2 für Polen strategisch wichtig ist

Der K2 zählt zu den modernsten Kampfpanzern weltweit und erfüllt Anforderungen, die besonders auf bewegliche Gefechte abzielen. Sein vergleichsweise geringes Gewicht von 56 Tonnen ermöglicht ihn auf schwierigem Terrain, was vor allem durch Südkoreas eigene Topografie geprägt wurde. Polen legt großen Wert auf schnelle Einsatzfähigkeit und eine breite Flottenstruktur, weshalb der K2 eine sinnvolle Ergänzung zu den schweren M1 Abrams darstellt.

Darüber hinaus bietet der K2 eine moderne Feuerkraft mit seiner CN08-120-mm-Kanone und dem vollautomatischen Ladesystem. Auch seine digitale Gefechtsführung, sein Freund-Feind-Kennsystem und seine Zielerfassungstechnologien machen ihn für Polen attraktiv. Die kompakte Besatzung mit nur drei Soldaten vereinfacht zudem den Personalbedarf.

K2 Black Panther: Stärken der südkoreanischen Eigenentwicklung

Der K2 wurde 2014 in Südkorea eingeführt und stellte einen technologischen Sprung gegenüber dem älteren K1-Panzer dar. Anders als der K1 ist der K2 kein Derivat des amerikanischen Abrams, sondern eine komplette Eigenentwicklung. Die Konstruktion berücksichtigt sowohl Schutz als auch Mobilität, wobei das Schutzlevel etwa dem Leopard 2 A4 entsprechen soll.

Durch Reaktivpanzerung und moderne Verbundmaterialien bietet der K2 guten Schutz bei gleichzeitig geringem Gewicht. Seine Kanone mit 55 Kaliberlängen ermöglicht hohe Mündungsgeschwindigkeit und präzise Schüsse auf große Distanz. Der vollautomatische Lader fasst 40 Schuss und reduziert damit die Crew auf drei Soldaten. Zudem integriert der Panzer modernste Feuerleitsysteme, Radar- und Laserwarnsensoren sowie umfangreiche Selbstdiagnosefunktionen.

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K2PL: Die angepasste Version für das polnische Heer

Der K2PL ist eine speziell für Polen entwickelte Weiterentwicklung des Basismodells. Er sollte ursprünglich mit reaktiver und zusätzlicher Kompositpanzerung ausgestattet werden, um Schutzanforderungen der NATO-Partner zu erfüllen. Außerdem war eine Gitterpanzerung für den Fahrerbereich vorgesehen, die vor Panzerabwehrwaffen schützen soll.

Ein abstandsaktives Schutzsystem sollte den Panzer zusätzlich gegen moderne Lenkwaffen sichern. Geplant war auch ein Drohnen-Störsystem sowie eine fernbedienbare Waffenstation für das 12,7-mm-MG. Allerdings konnten einige Designwünsche – etwa ein isoliertes Munitionsmagazin – technisch nicht umgesetzt werden. Die polnische Armee erhält damit eine verbesserte, aber nicht vollständig neu konstruierte Variante.

Warum die polnische Fertigung ins Stocken geraten ist

Ein Kernproblem ist die fehlende industrielle Kapazität in Polen. Der Hersteller Bumar Łabędy sollte 820 Panzer des Typs K2PL produzieren, doch dieser Zeitplan ist nicht mehr haltbar. Streitpunkte sind vor allem die Übertragung sensibler Technologie sowie die Verfügbarkeit moderner Produktionslinien.

Beide Seiten müssen klären, in welchem Umfang Korea Produktions-Know-how an Polen weitergibt. Da diese Fragen nicht schnell gelöst werden konnten, entschied sich Polen kurzfristig für eine erneute Bestellung in Südkorea. Vorerst wird die Produktion in Polen auf nur 60 Panzer begrenzt. Das zeigt, wie ambitioniert – aber auch wie herausfordernd – das Gesamtprojekt ist.

Antrieb und Technik: Moderne Systeme für hohe Einsatzfähigkeit

Der Antrieb des K2 wurde seit der ersten Serie mehrfach modernisiert. Zunächst nutzte der Panzer einen STX/MTU-Dieselmotor mit 1.500 PS sowie ein Renk-Getriebe deutscher Herstellung. Spätere Modelle erhielten den Hyundai Infracore DV27K-Motor mit gleicher Leistung. Für dieses Aggregat entwickelte Südkorea ein eigenes EST15K-Getriebe, um die Abhängigkeit von ausländischer Technik zu reduzieren.

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Der Panzer verfügt über ein automatisches Zielerfassungssystem und einen integrierten Simulationscomputer. Dieser ermöglicht sogar vernetztes Training in 3D-Umgebungen auf Zugebene. Radar- und Lasersensoren warnen vor Bedrohungen und ermöglichen schnelle Reaktionen. All diese Systeme erhöhen die Einsatzfähigkeit des Panzers erheblich.

Fazit

Die erneute Bestellung von 180 K2 Black Panther verdeutlicht Polens strategische Ausrichtung auf moderne, schnell verfügbare Waffensysteme. Der K2 gilt als innovativer und verhältnismäßig leichter Kampfpanzer, der dennoch eine hohe Feuerkraft und moderne Schutzsysteme bietet. Die Verzögerungen bei der lokalen K2PL-Produktion zeigen jedoch, dass technologische Ambitionen und industrielle Realität nicht immer sofort zusammenfinden. Für Polen bleibt der K2 ein entscheidender Baustein der Heeresmodernisierung – und ein Signal für eine langfristige sicherheitspolitische Partnerschaft mit Südkorea.

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