Der Basis Fitness Test bei der Bundeswehr

Der Basis Fitness Test der Bundeswehr (BFT) prüft, ob Bewerber körperlich den Anforderungen des militärischen Alltags gewachsen sind. Er ergänzt den Computertest und die medizinische Untersuchung des Auswahlverfahrens und bewertet die Fähigkeiten, die Soldaten im Einsatz benötigen: Kraft, Tempo und Ausdauer. Der Test ist bundesweit einheitlich, besteht aus drei Disziplinen und folgt festen Mindestanforderungen. Wer eine Laufbahn bei der Bundeswehr anstrebt, sollte daher die Abläufe, Bewertungssysteme und Trainingsmöglichkeiten genau kennen, um den BFT sicher zu bestehen und gleichzeitig langfristig körperlich fit zu bleiben.

Der Basis Fitness Test bei der Bundeswehr
Der Basis Fitness Test bei der Bundeswehr

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Basis Fitness Test umfasst Sprint, Klimmhang und Fahrradergometer-Ausdauer.
  • Die Leistungen werden nach Punkten bewertet, ergänzt um Alters- und Geschlechtszuschläge.
  • Mindestleistungen müssen in allen Disziplinen erreicht werden, sonst gilt der Test als nicht bestanden.
  • Die Testdauer beträgt maximal 90 Minuten inklusive aller drei Stationen.
  • Der BFT kann alle sechs Monate wiederholt werden und muss für Soldaten jährlich absolviert werden.

Was wird beim Basis Fitness Test der Bundeswehr getestet?

Der Basis Fitness Test der Bundeswehr prüft Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer in drei Disziplinen: einem 11×10-Meter-Sprint, einem Klimmhang sowie einem 3.000-Meter-Lauf auf dem Fahrradergometer. Alle Disziplinen müssen bestanden werden, sonst gilt der gesamte Test als nicht bestanden.

Was im BFT wirklich getestet wird

Der Basis Fitness Test überprüft die Fähigkeiten, die Soldaten im Alltag und Einsatz benötigen. Dazu gehören Schnelligkeit, Agilität, Kraft und Kondition. Die drei Disziplinen sind bundesweit standardisiert, was eine einheitliche Bewertung garantiert.

Der Sprint misst die Startgeschwindigkeit und koordinative Wendigkeit. Der Klimmhang zeigt, wie viel Oberkörperkraft vorhanden ist, ohne dass die Bewegung dynamisch ausgeführt werden muss. Das Fahrradergometer dient der Ausdauerprüfung und simuliert längere körperliche Belastung. Jede Disziplin spricht unterschiedliche Muskelgruppen an, sodass ein ganzheitliches Fitnessprofil entsteht.

Viele Bewerber unterschätzen dabei die Bedeutung der Technik, denn saubere Ausführung bringt oft wertvolle Sekunden. Wer alle Disziplinen kennt und gezielt trainiert, steigert seine Chancen erheblich.

Die drei Disziplinen im Überblick

Die Bestandteile des BFT

Disziplin Fähigkeit Mindestanforderung Beschreibung
11×10-m-Sprint Schnelligkeit & Agilität max. 60 Sekunden Pendellauf mit Bauchlage-Start und fünf Bodenberührungen
Klimmhang Kraft min. 5 Sekunden Kinn über Stange halten im Untergriff
Ergometersprint 3.000 m Ausdauer 6:50 Minuten Beliebige Wattzahl, mindestens 30 U/min
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Disziplin 11×10-Meter-Sprint

Der Sprint beginnt in Bauchlage, was bereits eine besondere Anforderung an Reaktion und Körperkontrolle stellt. Der Läufer muss zehn Meter zur Pylone laufen, wenden und zurückkehren, bevor er sich wieder flach auf die Matte legt.

Erst wenn die Hände hörbar hinter dem Rücken zusammenklatschen, gilt die Position als erreicht. Insgesamt wird diese Strecke fünfmal zurückgelegt, also zehn Sprints inklusive Bodenberührung. Die Belastung ist intensiv, weshalb viele Bewerber bereits nach kurzer Zeit ermüden.

Ein kontrolliertes Abbremsen an der Pylone verhindert Zeitverlust und Fehltritte. Diese Übung trainiert vor allem die Explosivkraft und die Fähigkeit, schnell zwischen Bewegung und Bodenlage zu wechseln. Wer vorher kurze Sprints trainiert, verbessert seine Leistungsfähigkeit deutlich.

Disziplin Klimmhang

Der Klimmhang gilt als Krafttest, da er ausschließlich die Haltefähigkeit des Oberkörpers misst. Der Untergriff stabilisiert die Position, dennoch ist der Test sehr anspruchsvoll. Das Kinn muss durchgehend über der Reckstange bleiben, sonst wird der Versuch sofort beendet. Die meisten Bewerber erreichen deutlich mehr als die geforderten fünf Sekunden, doch Spitzenwerte liegen bei über einer Minute.

Die Starthilfe verhindert, dass Kraft für den Einstieg verloren geht. Sobald der Startton ertönt, zählt nur noch die reine Haltezeit. Viele unterschätzen die Bedeutung der Atmung und Körperspannung, denn kleine Bewegungen können zum Abrutschen führen. Regelmäßiges Training an Klimmzugstangen verbessert Muskulatur und Technik, wodurch die Haltezeit stabiler wird.

Disziplin 3.000-Meter-Ergometerlauf

Diese Ausdauerprüfung ersetzt seit einigen Jahren den früheren 1.000-Meter-Lauf auf der Tartanbahn. Trotz dreifacher Streckenlänge bleibt die Mindestzeit unverändert bei 6:50 Minuten, was durch die moderne Ergometertechnik möglich ist.

Die Bewerber wählen die Wattzahl selbst, müssen aber mindestens 30 Umdrehungen pro Minute halten. Das erfordert eine Mischung aus Beinkraft und Ausdauer. Viele unterschätzen, dass zu niedrige Wattzahlen trotz schneller Umdrehungen ineffektiv sind.

Gleichzeitig sollte die Last nicht zu hoch gewählt werden, um Überlastung zu vermeiden. Erfahrene Sportler fahren mit konstanter Trittfrequenz und leicht steigender Intensität. Wer regelmäßig Fahrrad fährt, geht mit weniger Nervosität und besserer Kondition in den Test.

Organisation, Ablauf und Wiederholungen des Sporttests

Der Basis Fitness Test folgt einer festen Struktur, die sicherstellt, dass alle Bewerber unter gleichen Bedingungen antreten. Die Reihenfolge der Disziplinen steht fest: Sprint, Klimmhang und Ergometerlauf. Für alle drei Stationen stehen maximal 90 Minuten zur Verfügung. Zwischen den Übungen gibt es kurze Pausen, damit sich der Körper regenerieren kann.

Wird eine Disziplin abgebrochen oder verfehlt der Bewerber die Mindestanforderung, gilt der gesamte Test als nicht bestanden. Dies soll gewährleisten, dass Soldaten alle grundlegenden körperlichen Bereiche erfüllen. Wer scheitert, darf den BFT jedoch alle sechs Monate wiederholen. Bereits aktive Soldaten müssen den Test einmal jährlich bestehen, um ihre Diensttauglichkeit nachzuweisen. So bleibt die körperliche Leistungsfähigkeit kontinuierlich gesichert.

Tipps für maximale Leistung im BFT

Eine gute Vorbereitung ist entscheidend, um im Test souverän zu bestehen. Wer die Disziplinen vorher trainiert, startet selbstbewusst und mit weniger Nervosität. Für den Sprint eignen sich kurze, explosive Läufe, während für den Klimmhang Halteübungen und Klimmzugtraining sinnvoll sind. Das Ergometer erfordert regelmäßige Ausdauerfahrten, idealerweise mit variabler Belastung.

Ebenso wichtig ist die Regeneration, da überlastete Muskeln schneller ermüden. Eine ausgewogene Ernährung unterstützt den Körper zusätzlich und sorgt für ausreichend Energie. Am Testtag sollte ein leichtes, nährstoffreiches Frühstück gewählt werden. Wer mit realistischen Trainingszielen und einer soliden Grundfitness antritt, verbessert seine Chancen deutlich. Kleine Schwächen lassen sich meist innerhalb weniger Wochen ausgleichen.

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Das Punktesystem des Basis Fitness Tests

Das Punktesystem wurde von Sportwissenschaftlern entwickelt, um objektive und faire Bewertungen zu ermöglichen. Jede Disziplin liefert eine bestimmte Punktzahl, die abhängig von der Leistung ist. Alter und Geschlecht wirken als Ausgleichsfaktoren: Ab dem 36. Lebensjahr steigt der Punktebonus jährlich um 0,5 Prozent. Frauen erhalten beim Lauf 15 Prozent Zuschlag und beim Klimmhang 40 Prozent. Alle Werte fließen in die Gesamtformel ein, die exakt definiert ist.

Bewertung der Gesamtpunktzahl

Gesamtpunkte Bewertung Notenbereich
ab 400 sehr gut 1,49 – 1,0
300–399 gut 2,49 – 1,5
200–299 zufriedenstellend 3,49 – 2,5
100–199 ausreichend 4,49 – 3,5

Die Formel zur Berechnung lautet:

Gesamtpunktzahl = Erreichte Punkte + Alterszuschlag + Geschlechtszuschlag

Diese Berechnung sorgt dafür, dass Bewerber verschiedener Altersgruppen und körperlicher Grundvoraussetzungen vergleichbare Chancen haben. Dennoch müssen alle die Mindestanforderungen erfüllen, um den Test zu bestehen. Das Punktesystem motiviert viele, über die Mindestleistung hinauszugehen.

Der Basis Fitness Test im Kontext des gesamten Eignungstests

Der Basis Fitness Test bei der Bundeswehr ist nur ein Baustein des umfassenden Eignungsauswahlverfahrens, welches Bewerber durchlaufen müssen. Unmittelbar vor oder nach der körperlichen Prüfung folgt meist der CAT-Test (Computer-Assistierter Test), bei dem logisches Denken, Sprachverständnis und Konzentration geprüft werden.

Für eine erfolgreiche Bewerbung ist die mentale Eignung genauso wichtig wie die körperliche Fitness, weshalb beide Teile absolviert und bestanden werden müssen. Bereiten Sie sich also nicht nur körperlich auf den BFT vor, sondern widmen Sie auch dem CAT-Test und dem anschließenden Vorstellungsgespräch die nötige Zeit für eine ganzheitliche Vorbereitung auf die militärische Laufbahn.

Der Basis Fitness Test: Häufigkeit und Bedeutung im aktiven Dienst

Die Bedeutung des Basis Fitness Test bei der Bundeswehr endet nicht mit der Einstellung; er ist ein fester Bestandteil des militärischen Alltags. Alle Soldaten sind verpflichtet, den BFT jährlich zu wiederholen, um die dauerhafte Erfüllung der körperlichen Mindestanforderungen zu gewährleisten. Soldaten, die den Test nicht bestehen, erhalten die Möglichkeit zur Nachschulung und Wiederholung, andernfalls drohen disziplinarische Konsequenzen.

Dieser regelmäßige Test, ergänzt durch das Deutsche Sportabzeichen, stellt sicher, dass alle Dienstgradgruppen stets die erforderliche Einsatzbereitschaft und Fitness für die vielfältigen Aufgaben der Bundeswehr aufrechterhalten können.

Fazit

Der Basis Fitness Test ist die erste sportliche Hürde auf dem Weg in die Bundeswehr und zeigt, ob Bewerber körperlich belastbar sind. Wer gezielt trainiert, erreicht die Mindestanforderungen meist problemlos und profitiert langfristig von einer besseren Grundfitness. Eine gute Vorbereitung reduziert Nervosität, verbessert die Technik und sorgt für mehr Stabilität in allen drei Disziplinen. Mit sinnvoller Ernährung, realistischem Training und Fokus auf Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit gelingt der Test fast jedem. Wer heute beginnt, legt den Grundstein für eine erfolgreiche Karriere in Uniform.


FAQ:

Was passiert, wenn ich den Basis Fitness Test nicht bestehe?

Wenn Bewerber den BFT beim ersten Versuch nicht bestehen, haben sie in der Regel die Möglichkeit, den gesamten Einstellungstest zu einem späteren Zeitpunkt zu wiederholen. Im aktiven Dienst erfolgt nach dem Nichtbestehen eine Nachschulung, gefolgt von einer erneuten Testabnahme innerhalb einer bestimmten Frist.

Welche drei Disziplinen umfasst der Basis Fitness Test (BFT)?

Der BFT besteht aus drei aufeinanderfolgenden Übungen: einem 11 x 10 Meter Sprinttest zur Überprüfung der Schnelligkeitsausdauer, dem Klimmhang zur Messung der Kraftausdauer im Oberkörper und einem 1000-Meter-Lauf zur Bewertung der allgemeinen Ausdauerleistung. Alle drei Disziplinen müssen absolviert werden, wobei nur das Erreichen der Mindestanforderungen zum Bestehen notwendig ist.

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Wie lange dauert der Basis Fitness Test insgesamt?

Die reine Testdauer für die drei Disziplinen selbst ist relativ kurz und liegt in der Regel unter 15 Minuten; dazu kommen aber die Vorbereitung, die Einweisung und die Pausen zwischen den Übungen. Das gesamte Verfahren am Testtag, einschließlich Umziehen und Registrierung, nimmt oft etwa eine Stunde in Anspruch.

Muss ich für den BFT Höchstleistungen erbringen, oder reicht das Minimum?

Zum reinen Bestehen des Basis Fitness Test bei der Bundeswehr ist lediglich das Erreichen der alters- und geschlechtsspezifischen Mindestanforderungen erforderlich. Bewerber für bestimmte Laufbahnen oder mit dem Ziel, ihre Gesamtpunktzahl zu maximieren, sollten jedoch versuchen, möglichst gute Ergebnisse zu erzielen, da diese in die Gesamtbewertung einfließen.

Wie kann ich mich am besten auf den Klimmhang vorbereiten?

Um die Kraftausdauer für den Klimmhang zu trainieren, eignen sich isometrische Übungen, bei denen die Spannung in der Endposition gehalten wird, sowie negatives Training, bei dem man sich langsam aus der oberen Position herablässt. Zusätzlich sollte man die Griffkraft stärken, da diese für das Halten der Position entscheidend ist.

Welches ist die anstrengendste Übung im Basis Fitness Test?

Für die meisten Bewerber gilt der 1000-Meter-Lauf als die größte Herausforderung, da hier die kardiovaskuläre Ausdauer gefordert wird und die Gesamtleistung oft über die Punktzahl entscheidet. Der Lauf findet am Ende des Tests statt, wenn die Muskulatur bereits durch die vorherigen Disziplinen vorbelastet ist.

Gelten für Frauen und Männer beim BFT unterschiedliche Anforderungen?

Grundsätzlich gelten für Frauen und Männer die gleichen Disziplinen, jedoch sind die exakten Mindestanforderungen für den Basis Fitness Test bei der Bundeswehr geschlechtsspezifisch angepasst. Auch das Alter spielt eine Rolle, da die Leistungstabellen für verschiedene Altersgruppen unterschiedliche Mindestanforderungen festlegen.

Wird der BFT auch bei einer Bewerbung als Offizier durchgeführt?

Ja, der BFT ist ein obligatorischer Bestandteil des Auswahlverfahrens für alle militärischen Laufbahnen, einschließlich der Offizierslaufbahn. Hier wird er im Rahmen des mehrtägigen Eignungstests in Köln oder an anderen Prüfzentren abgenommen und ist eine notwendige Voraussetzung für die weitere Eignungsfeststellung.

Kann ich den Basis Fitness Test selbstständig zu Hause trainieren?

Der Basis Fitness Test bei der Bundeswehr lässt sich sehr gut selbstständig trainieren, da die Übungen (Sprint, Klimmhang, Lauf) kein Spezialequipment erfordern. Es empfiehlt sich, die Disziplinen in der korrekten Reihenfolge und mit den vorgeschriebenen Pausenzeiten zu üben, um eine realistische Testsimulation zu gewährleisten.

Wie viele Punkte benötige ich mindestens, um den BFT zu bestehen?

Um den BFT zu bestehen, müssen Bewerber in jeder der drei Disziplinen die jeweils für ihr Geschlecht und ihre Altersgruppe festgelegte Mindestpunktzahl Null erreichen. Es ist nicht notwendig, eine Gesamtpunktzahl zu erreichen, solange in allen Einzeldisziplinen die erforderliche Mindestanforderung erfüllt ist.

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